Kündigung eines Lehrers wegen sexuellen Missbrauchs einer minderjährigen Schülerin
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Hat sich ein Lehrer wegen sexuellen Missbrauchs einer minderjährigen Schülerin (hier: durch Übersenden pornographischer Videoaufnahmen) strafbar gemacht (§ 176 StGB), ist eine Abmahnung vor Ausspruch einer Kündigung grundsätzlich entbehrlich, da die Pflichtverletzung so schwerwiegend ist, dass selbst deren erstmalige Hinnahme durch den Arbeitgeber nach objektiven Maßstäben unzumutbar und offensichtlich ausgeschlossen ist. Das beklagte Land kann es keinesfalls zulassen, dass Lehrer, anstatt aktiv gegen sexuelle Gewalt vorzugehen, selbst derartige Straftaten zum Nachteil der Schülerinnen und Schüler begehen. Das beklagte Land ist gehalten, jegliche sexuelle Gewalt an Schulen zu verhindern und die Intimsphäre der Schüler unbedingt zu schützen. Die Straftat des Lehrers führt zu einem vollständigen Vertrauensverlust. Im Falle einer Weiterbeschäftigung des Lehrers ist damit zu rechnen, dass Eltern die Schule boykottieren, um ihre Kinder vor weiterem Missbrauch zu schützen.
enen.
Urteil des LAG Mecklenburg-Vorpommern vom 07.03.2017, Az.: 5 Sa 79/16
Originalentscheidung in JURION aufrufen:
LAG Mecklenburg-Vorpommern, 07.03.2017, 5 Sa 79/16
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