Kein Mobbing durch arbeitstypische Konfliktsituationen
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BAG, 15.09.2016, 8 AZR 351/15
Bei Klageerhebung auf Feststellung der Verpflichtung zum Ersatz künftiger materieller Schäden, die aus der Verletzung des absoluten Rechtsguts der Gesundheit wegen Mobbings resultieren, liegt ein Feststellungsinteresse vor, wenn zukünftige Schadensfolgen möglich, ihre Art und ihr Umfang, sogar ihr Eintritt aber noch ungewiss sind. Gleiches gilt für die Feststellung einer Ersatzpflicht für künftige immaterielle Schäden, die sich aus einer Gesundheitsverletzung ergeben. Im Rahmen des Mobbings ist zu beachten, dass es sich nicht bei jedweder Auseinandersetzung, Meinungsverschiedenheit oder nicht gerechtfertigte Maßnahme des Arbeitgebers (z.B. Abmahnung, Versetzung, Kündigung) um eine rechtswidrige und vorwerfbare Verletzung der Rechtsgüter des Arbeitnehmers und damit eine unerlaubte Handlung oder einen Verstoß gegen die Rücksichtnahmepflicht nach § 241 Abs. 2 BGB handelt. Im Arbeitsleben übliche Konfliktsituationen sind, auch wenn sie sich über einen längeren Zeitraum andauern, nicht geeignet, derartige Tatbestände zu erfüllen. Daher ist eine solches folgenloses bzw. sozial- und rechtsadäquates Verhalten aufgrund einer objektiven Betrachtungsweise, dh. ohne Rücksicht auf das subjektive Empfinden des betroffenen Arbeitnehmers, von der rechtlichen Bewertung auszunehmen. Die Grenze ist erst überschritten, wenn die Würde des Arbeitnehmers verletzt und ein durch Einschüchterungen, Anfeindungen, Erniedrigungen, Entwürdigungen oder Beleidigungen charakterisiertes Umfeld geschaffen wird.
Urteil des BAG vom 15.09.2016, Az.: 8 AZR 351/15
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BAG, 15.09.2016, 8 AZR 351/15
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